Rayk Goetze

Unter den Künstlern der Neuen Leipziger Schule sticht Rayk Goetz mit seiner teilweise abstrakten Malerei deutlich hervor. Insbesondere in seinen neuen Werken lassen sich Kompositionen entdecken, die sich gänzlich von der Figur abwenden und ihre Form in Kreisen, Flächen und Linien finden. Damit nimmt der Künstler eine vermittelnde Rolle zwischen den figurativen Traditionen ostdeutscher Malerei und der starken Geschichte malerischer Abstraktion Westdeutschlands ein.

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Sieben Stichpunkte zum Leben von :
  • 1964 geboren in Stralsund
  • 1981–84 Stahlschiffbauerlehre und Abitur in Rostock
  • Ende der 1980er Jahr Taucher bei der Marine
  • ab 1991 Studium der Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Professor Arno Rink und Neo Rauch
  • 1995–96 Studium an der Accademia di Belle Arti di Firenze, Florenz
  • 2000 Ernennung zum Meisterschüler von Professor Arno Rink
  • seit 2000 Beteiligung an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland

Das Repertoire von Rayk Goetze ist immens, das Ausmaß seines malerischen Vokabulars scheint unbegrenzt. Ob detailliertes Porträt oder gestische Abstraktion, der Maler springt mit Leichtigkeit zwischen den Schubladen hin und her und entwickelt so seinen eigenen Diskursraum. Eine Malerei, in der sich seine meisterhaften Qualitäten ablesen lassen, ist der traurige König aus dem Jahr 2015. "Sad King" zeigt das Porträt eines Mannes, der sich in die Möglichkeiten der malerischen Formen aufzulösen scheint. Gekrönt mit dick aufgetragenen Pinselstrichen lässt sich ein Ensemble aus Blumen erkennen, viel deutlicher zeigt sich jedoch der Pinselstrich selbst. Die Robe des adeligen Mannes wiederum hat der Künstler aus schablonenhaft wirkenden Kreisen konstruiert, der Duktus wirkt mechanisch. Das Gesicht verschwimmt leicht, Details lassen sich erahnen, nur das Ohr wirkt überdeutlich und sogar fast so, als würde es den Blick des Betrachters mit einem Lauschangriff erwidern. All jene hier angesprochenen Elemente finden sich in Teilen oder als Mischung im Werk von Rayk Goetze wieder. Reine Abstraktionen in Bildern wie "Abdruck" aus dem Jahr 2018 treten neben fast schon fotografisch wirkende Porträts wie "Kopf Drei" aus dem Jahr 2020. Unabhängig davon, für welche formalen Lösungen sich der Maler entscheidet, gelingt es ihm stets, merkwürdig aufmerksame Gemälde zu erzeugen - auch in Abwesenheit gemalter Ohren. Die starke Präsenz seiner Malereien entwickelt mitunter etwas Unheimliches, aus dem Augenwinkel betrachtet erscheint manches in Bewegung zu geraten. Das enorme Selbstbewusstsein, mit dem die Leinwände dem Betrachter begegnen, wirkt anziehend. Es verwundert deshalb nicht, dass diese Werke Einzug in etliche Sammlungen gefunden haben.

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Ausschnitt laufende Bilder, Sculpturen